Fünf Fragen an…..

1. Was hat Sie gereizt, bei VEDRA als Beirat tätig zu werden?

Ich bin seit mehr als 25 Jahren im Personalwesen tätig, und betriebliche Altersversorgung war dabei immer eines meiner Steckenpferde. Spätestens seit 2001, seit Unternehmen alle fünf Durchführungswege anbieten müssen, steht dieses spannende Thema auch auf der Tagesordnung. Ich bin überzeugt, dass die betriebliche Altersversorgung künftig einen noch höheren Stellenwert bekommen und zur Attraktivität eines Arbeitgebers beitragen wird. Die VEDRA als Vorreiter von modernen und sicheren Lösungen für die Mitarbeiter hat mich schlichtweg überzeugt. Den Pension Buy-out an sich kannte ich ja aus Großbritannien. Dort ist der Markt schon viel weiter und lässt auf die Chancen hier in Deutschland schließen. Aber – als Personaler gebe ich auch zu – den finalen Ausschlag haben die Menschen gegeben. Hinter VEDRA steht ein tolles Team. Menschen, die an das Modell glauben, hochmotiviert und engagiert sind. Dann macht das Arbeiten auch Spaß.

2. Warum ist das Thema bAV für „Personaler“ so unattraktiv oder besser gesagt schwierig?

Betriebliche Altersvorsorge ist schlichtweg nicht so aufregend oder dankbar wie beispielsweise „Employer Branding“. Es sind komplexe Sachverhalte, viele Risiken sind zu berücksichtigen, und es ist ein langwieriger und fortlaufender Prozess. Auch wenn allen klar ist, dass Arbeitnehmer heute selbst aktiv werden müssen, um in späteren Jahren ihre Versorgungslücke zu schließen, reizt es nicht wirklich, sich mit Problemen auseinanderzusetzen, die in 20, 30, 40 Jahren akut werden. Dazu kommt: Die Bedürfnisse ändern sich ebenso wie das Marktumfeld. Für Personaler bedeutet das: Sie müssen sich auf dem Laufenden halten und in der Lage sein, allen Betroffenen beratend zur Seite zu stehen – den Mitarbeitern, der Mitarbeitervertretung (MAV) und der Geschäftsleitung, mit all den möglicherweise divergierenden Interessen.

3. Thema Rentnergesellschaft – was sind die Fragen aus Personalsicht?

Die erste Frage, die immer gestellt wird, ist die nach der Sicherheit. Unternehmen müssen heute mehr denn je darauf achten, wettbewerbsfähig zu bleiben. Früher oder später kommt die Frage auf, wie man als Unternehmen Belastungen reduzieren kann. Sowohl finanzielle, wie die Pensionsrückstellungen, die die Bilanz belasten, als auch administrative, die Kapazitäten binden. MAVs wollen natürlich sicherstellen, dass die Prozesse transparent sind und alle Beteiligten die Grundzüge verstehen.  Und dass Modelle, die gewählt werden, so stabil sind, dass alle Zusagen eingehalten werden können und gleichzeitig finanziell attraktiv sind.

Aufgrund der Langfristigkeit von Pensionszusagen sind dabei auch die variablen Risiken wie z.B. Inflationsausgleich zu bedenken.

4. Welche Zielgruppen / Stakeholder sind betroffen und wie kann man die Sorgen und Bedürfnisse ernst nehmen?

Wir haben eigentlich bei allen Beteiligten das gleiche Grundinteresse: Sicherheit und Stabilität. Allerdings kann es schwierig werden, den unterschiedlichen Teilinteressen gerecht zu werden.Für Unternehmen geht es primär um die Sicherheit, langfristig am Markt bestehen zu können.Für die Mitarbeiter und Mitarbeitervertreter geht es um die zukünftige Sicherung der Altersbezüge. Für alle Marktteilnehmer geht es darum, Ausfallquoten zu vermeiden, um Deutschland international wettbewerbsfähig zu halten. Natürlich muss man als Dienstleister in diesem Umfeld authentisch, transparent und umfassend kommunizieren.

5. Was sehen Sie als Trends für die Zukunft?

Die betriebliche Altersvorsorge muss zwangsläufig stärker in den Vordergrund rücken. Dass die staatliche Rente für die jüngeren Generationen nicht ausreichen wird, den Lebensstandard zu halten, ist inzwischen allen klar. Dass viele private Vorsorgemodelle bei unzureichender Wertentwicklung die Lücke auch nicht schließen können, haben die letzten Jahre gezeigt. In anderen europäischen Ländern spielt die bAV deshalb schon lange eine wichtige Rolle. Ich persönlich denke, Deutschland wird hier aufholen. Für alte Verträge halte ich deswegen den Pension Buy-out und das VEDRA-Modell für eine attraktive, spannende und – was die unterschiedlichen Interessenslagen angeht – auch ausgewogene Lösung. Ich freue mich auf die nächste Zeit.